
PARKOUR FAQ
Hast du Interesse an Parkour? Wir beantworten hier die häufigsten Fragen für den Einstieg.
Du kannst einfach rausgehen und starten, denn theoretisch benötigst du für Parkour weder spezielle Spots noch Trainingseinrichtungen, noch Trainer. Sogar die meisten Top-Athleten haben sich alles autodidaktisch beigebracht. Aber natürlich ist der Einstieg leichter, wenn man mit jemandem trainiert der bereits etwas Erfahrung hat. Mittlerweile ist Parkour weit verbreitet und es gibt viele Vereine mit erfahreneren Trainern und einer Hallenumgebung, in der man vieles sicherer und leichter lernen kann. Aber das ist nicht die einzige Möglichkeit. In größeren Städten gibt es meistens auch irgendeine Parkour Whats App Gruppe, in der die örtliche Community kommunizert. Wir würden sagen, dass es in den meisten Fällen nicht schwer ist da reinzukommen und dann schließt du dich denen einfach an. Im Parkour ist es nicht außergewöhnlich wenn ein Unbekannter dazustößt – es ist ja ein ziemlich unorganisierter Sport und die meisten haben selber so angefangen. Allerdings gibt es natürlich auch über Jahre eingeschweißte Freundesgruppen, die auch oft auf einem ähnlichen Level trainieren, und da ist es eventuell nicht so leicht Anschluss zu finden. Am besten ist es mit jemandem zu starten, der auf einem ähnlichen Level ist. Aber wenn gar nichts davon möglich ist, mach es einfach wie es vor 20 Jahren ganz normal war: Mit null Plan rausgehen und anfangen. Wenn du es richtig willst, geht das auch allein. Und mittlerweile gibt es im Internet tonnenweise Lehrmaterial. Oder du kuckst dir einfach was aus normalen Parkourvideos ab und probierst Dinge aus die dir möglich sind und die sicher sind. Auf jeden Fall solltest du es erstmal sehr entspannt angehen und Erfahrungen in sicheren niedrigen Umgebungen (spots) sammeln.
Theoretisch, ja! Vor 15 Jahren hätten wir noch gesagt: Nein, Parkour ist nicht für jeden. Aber der Sport hat sich enorm weiter entwickelt. Wenn man heute „Parkour“ sagt, ist das nicht mehr unbedingt das was man sich klassischerweise darunter vorstellt. Außenstehende halten Parkour meist für einen Extremsport und dieses Bild wird natürlich von Sozialen Medien bekräftigt, welche diejenigen Clips nach oben spülen die den höchsten Unterhaltungswert für die breite Masse haben – und das sind dann eben die „sensationellsten“ und am leichtesten verständlichen Aspekte von Parkour. Und zweifelsfrei kann Parkour ein extremer Sport sein, muss es aber bei weitem nicht! Mittlerweile hat sich Parkour in soviele Styles aufgefächert, dass da für jeden was zu finden ist. Und wenn nicht, kannst du es ja vielleicht hinzufügen! Die Vielfalt der Ausprägungsformen ist enorm und sie unterscheiden sich stark in athletischem Anspruch, Komplexität, Gefährlichkeit, Techniken, Umgebungen in denen trainiert wird, Zweck des Trainings usw. Daher kann man wirklich sagen, dass wahrscheinlich nahezu jeder Parkour in irgendeiner Form machen kann. Die praktische Schwierigkeit besteht im Einstieg. Denn auch wenn es in der Theorie stimmt, dass Parkour auf viele unterschiedliche Arten und Weisen praktiziert wird, ist es doch so, dass man in einem klassischen Parkour Verein auch das klassische Parkour serviert kriegt. Wenn du dich also für Parkour interessierst, aber nicht für das klassische Parkour, wirst du wahrscheinlich einfach damit anfangen müssen, auch wenn du nicht genau weißt, wie. Es ist etwas, an das man sich sowieso vom ersten Tag des Freestyle-Trainings an gewöhnen muss. Der Einstieg kann beispielsweise auch über andere Disziplinen erfolgen, wie z.B. Tanzen, Capoeira, Breakdance oder aus ganz anderen Ecken. Das ist auch der Grund warum wir denken, dass Parkour eine Art Proto-sport, oder Meta-Sport ist, weil er so fundamental ist, dass er alle möglichen Bewegungsformen in sich aufnehmen, aber auch in alle möglichen Sportarten mit einfließen kann. Vielleicht inspiriert dich unser AntiHype Konzept, bei dem wir Parkour in genau die entgegengesetzte Richtung als üblich skaliert haben: „kürzer, niedriger, detaillierter“.
Eine klassische Frage, die man aber nicht beantworten kann. Es hängt ganz davon ab was du machst und wie deine Herangehensweise ist. Geh es einfach langsam an und sammle Erfahrungen und dann mit der Zeit kannst du ja entscheiden wie sehr du dich reinsteigern willst. (Geheimtipp: Checke immer die Sachen auf denen du rumspringst, denn ab und zu bricht stuff.) Auch wenn Parkour durch social media wahrscheinlich als ein gefährlicher Extremsport wahrgenommen wird, Parkour sind keine Grenzen gesetzt – weder ins Extreme noch ins Unextreme. Und auch wenn viele Styles eher im Schatten der viralen Clips existieren – sie sind ebenbürtig in Skill oder erfordern sogar mehr und machen ultra Spass. Vielleicht inspiriert dich unser AntiHype Konzept, bei dem wir Parkour in genau die entgegengesetzte Richtung als üblich skaliert haben: „kürzer, niedriger, detaillierter“.
Natürlich. Falls du Inspiration suchst, hier kannst du Gatecrasher, das erste große all-female Parkour Video sehen: https://www.youtube.com/watchv=4izoWYFmNg0&t=1858s&ab_channel=PointAParkour Alle gefeaturten Athletinnen: Tamila: @tamwithacam Camila: @camilastefaniu Elise: @elise.bickley Hazal: @hazalnhr Lilou: @lilouruel Rachel: @rachel_gough Lisa E: @lisaa_square Louisa: @louisaparkour Stanislava: @stani.neko Lisa S: @lisaa_schneider98 Renae: @renaedambly Und hier sind noch ein paar Athletinnen die nicht im Video vertreten sind: Kacka: @kacka.krcmarova Chloe: @chloegreynolds Martita: @martitagm_ Sophia: @sophiakfitz Silke: @silky.zigzag Imi: Imi.possible Zoe: flow_e_zoe Lola: @lolaroy_ Sanni: @sanni.ves Noa: @noa_diorgina
Das ist natürlich von vielem abhängig, vor allem wieviel Bewegungserfahrung und Athletik du bereits mit dir bringst, wie oft du trainierst und auch wie du trainierst. Und dann ist „lernen“ auch sehr relativ. Es ist immer die Frage an was man das bemisst. Das Level in Parkour ist mittlerweile atemberaubend hoch, so wie wohl in jedem Sport, und dann kommt noch hinzu, dass es viele Aspekte gibt und schier endlos viele Richtungen in die man gehen kann. Jemand der in einer Richtung das Nonplusultra ist, kann in einer anderen Richtung ein Anfänger sein. Parkour ist nunmal nicht wie 100 Meter Sprint, sondern ein unendliches Universum. Wir persönlich finden: Skills sollten ein Nebenprodukt sein von etwas das du sowieso machen würdest, weil es dich halt interessiert und dir Spass macht. Dementsprechend solltest du dein Training auch so gestalten, dass du die Freude daran auch behältst. Aber natürlich muss man um Fortschritte zu machen auch konstant seine Komfort-Zone ein Stück weit verlassen. Es gibt halt einen gewissen „Sweet spot“ in dem sich dein Training bewegen sollte, indem sich Stress und Spass die Waage halten.
Eine längst irrelevante Debatte, auf die man hier und da immer noch stößt, vor allem wenn man einfach mal Parkour googlet. Kurz gesagt handelte es sich bei der Unterscheidung um den Versuch Parkour in zwei glasklar unterschiedene Disziplinen zu unterteilen, anhand von Kriterien welche von den ersten Pionieren des Sports „überliefert“ wurden. Die Unterscheidung war grob gesagt: Parkour ist anwendungsbezogene, effiziente Bewegung – ja manchmal sogar eine Lebensphilosophie oft zusammengefasst mit dem (meistens nicht genauer spezifizierten) Satz „Sei stark um nützlich zu sein“, wohingegen Freerunning eher Spass und Ästhetik orientiert ist und daher auch Schrauben und Flips und sonstige „ineffiziente“ Bewegungen erlaubt. Diese Unterscheidung schien einleuchtend auf den ersten Blick, aber auf den zweiten Blick eher diffus und undruchdacht, und hatte mit der tatsächlichen Trainingsrealität nichts zu tun. Die Zweiteilung blieb daher auf Foren eher auf stereotype Sprüche in Foren und TV Dokumentationen beschränkt, während der Großteil der Trainierenden sie völlig ignorierte. Simpel gesagt geht es den meisten eher um „geile lines“ – egal ob sie per Definition eher auf der Parkour oder Freerunning Seite sind (die meisten sind eh irgendwo dazwischen). Das klingt vielleicht nicht so nobel und deep, ist aber zumindest ehrlich. Die Unterscheidung war also ursprünglich als fundamentaler Unterschied gedacht, aber wenn heutzutage jemand von Parkour oder Freerunning spricht, meint er damit meistens eher eine oberflächliche Unterscheidung zwischen „eher akrobatisch“, oder „weniger akrobatisch“ gemeint. Es sind eher ästhetische Kategorien als fundamental unterschiedliche Disziplinen. Wenn du darüber im Detail bescheid wissen willst, kannst du Mats PkTheory Video (PkTheory episode 4 - Parkour&Freerunning) dazu ansehen. Du findest es auf dem matttma Youtube channel MATTTMA PARKOUR.
Nein. Über Schuhe kann man diskutieren. Entgegen der häufigen Vermutung, dass es eine dicke Sohle zur Dämpung á la Laufschuhe braucht, trainieren die meisten in irgendwelchen Sneakers, die eher dünn sind. Solange du keine mega fetten impacts nimmst, ist Gefühl wichtiger als Dämpfung. Aber im Prinzip musst du deinen Schuh für deine Füße finden. Starte einfach mit dem was du hast und dann schau ob sie dir taugen, oder nicht. Welche sonstige Kleidung du trägst ist auch ziemlich egal. Manche trainieren in schweren Baggy Jeans, andere in Röcken (ja gibt es… würden es trotzdem nicht empfehlen). Übrigens brauchst du auch keine Handschuhe. Die outen dich aus 3km Entfernung als blutigster Anfänger (was ja auch irgendwie Ok wär) – es sei denn du trägst sie aus style-technischen Gründen, dann ist das Endstufe avantgarde! Und weil viele trotzdem nach Schuhen fragen, hier unsere persönlichen Empfehlungen: Mat kann stark die DC Crisis 2 empfehlen, Lisa die Etnies. Aber auch andere übliche Schuhtypen sind beispielsweise Reebok, Adidas ... … und es gibt auch spezifische Parkourschuhe… die haben wir aber noch nie getestet, daher keine Empfehlung (außerdem sind die bekanntesten von Storror und die haben uns bekanntlicherweise schon einige Produkte aus dem Store kopiert. Daher werden wir die hier wohl kaum noch erwähnen. Pfff.)
Hier! Anfangs stößt man nur auf die bekanntesten Leute im Internet und auch wenn daran nichts falsch ist, es ist oft social media optimierter Content. Daher hier noch ein paar resources: Youtube: https://www.youtube.com/@thecommons.boston https://www.youtube.com/@feztmind4412 https://www.youtube.com/@avanti_garda Podcast über die goldene Ära des osteuropäischen Parkours von ca 2010-2015: https://www.youtube.com/watch?v=XSziShdcEmY&ab_channel=MATTTMAPARKOUR Die dazugehörige Playlist: https://www.youtube.com/playlist?list=PLb7gnLz_gxM0-K-U3l3Su93YOI9LzCRVW Youtube Playlist mit den größten Parkour-Meilensteine der letzten 20 Jahre: Hier also eine kleine Liste an Parkourathleten auf Instagram, auf die du wahrscheinlich nicht auf die Schnelle stoßen würdest, aber die wir persönlich sehr interessant finden und die dich dann wahrscheinlich automatisch per Algorythmus ins Rabbit-Hole saugen... Die Liste hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit (da wären nämlich hunderte drin), sondern soll dir eher die Bandbreite von Parkour vermitteln. Außerdem wird die Kategorisierung den Athleten absolut nicht gerecht, da deren movement meistens mehrere Aspekte in sich vereint. Sie dient lediglich zur ganz groben Orientierung. Komplex & kreativ: @bastian_dratva @kevinfranzen01 @kacka.krcmarova @crappy.kosmo @tamwithacam @eliaszimakoff @czech_ivan @rjuseum @shirai_japan @bringeroflight5853 Klassisch: @hazalnhr @martitagm_ @edscott1 @verky02 @storror Harte Tricks & Wettkampf: @twin.parkour @elis_torhall @mostafa.hormati @nathanael_trier @nene_nagai @kaito_pktk Tricking-based: @yoloflow7 @nicoflow @archie.aroyan Bar-based: @nicovanhole @bjarkehellden @sokur.skr power-based: @oskeestylee @georgepkay Experimental: @matt_mccreary1 @chloegreynolds @charlesaugustee @flipeveryday Hier findest du unsere Videos auf Youtube & Instagram: https://www.youtube.com/@matttmaparkour @lisaa_square @matthias.parkour
PK-THEORY
Im PkTheory Blog findest du Artikel von Mat in denen er sich mit Themen rund um Parkour, Kunst, Kreativität und alles dazwischen auseinandersetzt.